Stolperstein für Friedrich Olbricht
(geboren: 04.10.1888 in Leißnig bei
Grimma, hingerichtet:21.07.1944 in Berlin)
In der Wielandstraße 6 auf dem Kaßberg, war die letzte Chemnitzer Wohnadresse von Friedrich Olbricht. Direkt neben der Oberrealschule, die sein Vater Prof. Dr. Richard Olbricht als Rektor leitete.
Vom 15. November 1938 bis Februar 1940 war Friedrich Olbricht Kommandeur des Stabes der 24. Infanterie-Division, die ihr Domizil in den Kasernen auf dem Sonnenberg hatte.
Bereits 1923 stand er der
NSDAP distanziert gegenüber und entwickelte mit den Jahren eine immer größer
werdende Antipathie gegen Hitler. Olbricht verachtete Hitler und missbilligte
dessen Politik.
Auch wenn Olbricht Zeit seines Lebens Soldat aus Überzeugung war, so war seine
Haltung geprägt von humanistischer Gesinnung und einer ethisch-christlichen
Grundeinstellung. Er hatte ein ausgeprägtes Rechtsempfinden und schützte 1934
während der Mordaktion im Zuge der " Röhm-Affäre" einige Männer vor der
Erschießung, indem er die bereits Verhafteten mit der Begründung
militärpolitischer Aufgaben unter Armeeschutz stellt.
Seine zunehmende Abscheu vor den Verbrechen des Naziregimes und Entsetzen über
die stetig steigende Anzahl sinnloser Opfer, lassen ihn Anfang der 1940er Jahre
zum maßgeblichen Organisator von Attentatsplanungen gegen Hitler und dessen
Regierung werden. So ist er einer der Hauptakteure bei dem Attentat auf Hitler
am 20.Juli 1944 im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“. Nach dem Scheitern der
„Operation Walküre“ wurde er in der Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1944 auf
Veranlassung von Generaloberst Friedrich Fromm im Hof des Bendlerblocks in
Berlin gemeinsam mit Oberst Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim, Oberst Graf
Schenk von Stauffenberg und Werner von Haeften standrechtlich erschossen.
Der Stolperstein für Friedrich Olbricht wurde vom Chemnitzer Bundestagsabgeordneten Detlef Müller gestiftet und am 7. Oktober 2008 vom Künstler Gunter Demnig in der Wielandstraße verlegt.
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