Die Kirche St. Matthäus
 

Bereits vor der Reformation soll es auf der Altendorfer Flur eine Kirche oder Kapelle gegeben haben, die jedoch schon vor dem Dreißigjährigen Krieg verlassen wurde und eines Tages nicht mehr auffindbar war.  Anzunehmen ist, dass es wohl durch Verfall und durch Wegnahme von Material für andere Bauten, schließlich völlig verschwand.
Jedenfalls gehörte der Ort damals zur Abtei von Chemnitz - dem Bergkloster. Nach der Reformation wurde Altendorf dann nach St. Nicolai in Chemnitz eingepfarrt.

 

 

Hatte Altendorf im Jahre 1814 noch 200 Einwohner, so waren es fünfzig Jahre später 1249 und im Jahr 1900 bereits 5006 Einwohner.
Als nun im Januar 1882 die alte Nicolaikirche wegen Baufälligkeit geschlossen werden musste, wurden die Gottesdienste usw. in der St. Paulikirche abgehalten.  Es sollte auch eine neue Nicolaikirche gebaut werden, doch die weiter außerhalb der Stadt liegenden Gemeinden wollten eigenständig werden - so auch Altendorf. Nachdem am 1. Januar 1884 die  neue Kirchgemeinde entstanden war, machte man sich auch bald Gedanken über ein eigenes Gotteshaus.

 

   
Am 28. Juli 1884 erfolgte der erste Spatenstich für den Kirchenbau in Altendorf. Entworfen wurde der Bau von Professor Christian Friedrich Arnold in Dresden und die Bauausführung lag bei dem Chemnitzer Baumeister Lembke.

Am 7. August 1884 wurde mit der Mauerung begonnen und am 25. Oktober des Jahres  konnte das "Bauheben" gefeiert werden. Noch vor Wintereinbruch war der Rohbau mit Turm und Dacheindeckung fertig geworden.

 

 

     

 


Schließlich konnte am 11. Mai 1885 das Aufsetzen des Kreuzes erfolgen und am 26. Mai die Glockenweihe durch den Chemnitzer Superintendenten Michael. Der Innenausbau dauerte noch bis zum Herbst und am 27, September 1885 konnte die Kirche feierlich geweiht werden.

Zwischen Kirche und Schule wurde 1889 das neue Pfarrhaus nach Plänen von Baumeister Schmidt aus Hilbersdorf gebaut. Bis dahin  hatte der Pfarrer in einer dafür hergerichteten Wohnung in der Schule gewohnt. Doch diese Wohnung wurde nun für den ersten an der Schule angestellten Lehrer benötigt.
 

     
Am 1. Juli 1900 wurde Altendorf zu Chemnitz eingemeindet.
Infolge dessen bekam die Kirchgemeinde den Namen St. Matthäusgemeinde und die Kirche den Namen St. Matthäuskirche.

 

 

     

  Über dem Hauptportal befindet sich ein Steinrelief. Eine sitzende Männergestalt und zwei zu ihren Füßen betende Menschen (ein Mann und eine Frau), sind darauf zu sehen. Darunter steht mit goldenen Buchstaben "Kommt lasst uns anbeten und knieen vor dem Herrn"
     
Blick durch die Kirche in den Altarraum.  

 

   

  Der Altar hat ein etwa zwei Meter hohes Gemälde "Der segnende Christus", welches von dem Dresdner Maler Prof. Winterstein für die Kirche geschaffen wurde. Über dem Bild steht der Spruch aus dem Matthäusevangelium "Siehe ich bin bei euch alle Tage, bis and der Welt Ende".
   

 

 

Der Taufstein ist aus Holz und mit auf Goldgrund gezeichneten Malereien ausgestattet.

 

Auch die Kanzel ist aus Holz und zeigt auf goldenem Grund die vier Evangelisten.

 

   
   

 

 

Das linke Kirchenfenster zeigt Jesus bei den Arbeitern im Weinberg und im Hintergrund die Stadt Chemnitz.

Das rechte Kirchenfenster zeigt Jesus mit den Emmausjüngern und im Hintergrund die Gemeinde Altendorf.

 

Die Orgel wurde von der Dresdner Orgelbaufirma Jehmlich gebaut.

 

 

 

 

     

Bildquellen: 1, Sammlung Eberhard Hofmann
                     2, 3, "Neue Sächsische Kirchengalerie, 1904", Sammlung Petra Habelt
                     4 - 16, Fotos Petra Habelt

zurück